Da meine Töchter schon echte Damen sind, gehe ich oft mit ihnen Schuhe einkaufen. Die Suche nach den perfekten Stücken nimmt oft mehr Zeit in Anspruch als erwartet und oft sprengt das Familienbudget. Als es nicht genug wäre, passiert es oft genug, dass wir die Beute umtauschen müssen, weil sie am Ende irgendwo doch drückt.
Laut einem Bericht des Project Management Institute (PMI) aus dem Jahr 2017 scheitern 14 Prozent der IT-Projekte. Diese Zahl stellt jedoch nur die Gesamtausfälle dar. Aus den Projekten, die nicht eindeutig scheiterten, erreichten 31 % ihre Ziele nicht, 43 % übertrafen ihre ursprünglichen Budgets und 49 % lagen über der Zeit.
Eine Studie von McKinsey aus dem Jahr 2012 zeigte, dass die Hälfte aller großen IT-Projekte ihre Budgets massiv sprengen. Im Durchschnitt liegen große IT-Projekte 45 Prozent über dem Budget und 7 Prozent über der Zeit, während sie 56 Prozent weniger Wert liefern als prognostiziert. 17 % der großen IT-Projekte laufen so schlecht, dass sie die Existenz des Unternehmens bedrohen.
In den letzten zehn Jahren scheint sich nicht viel getan zu haben. Der CHAOS-Bericht 2020 der Standish Group schätzt, dass rund 66 % der Softwareprojekte scheitern, und die BCG schätzt, dass 70 % der digitalen Transformationsprojekte die Ziele nicht erreichten.
Aufgrund meiner persönlichen Erfahrungen wurde am häufigsten kritisiert, dass die Interne-IT oft Projekttermine und Projektkosten nicht erfüllt, weil sie immer bis auf den 100 % liefern wollen. Tatsächlich versucht die IT tendenziell die Bedürfnisse zu 100 % zu erfüllen, und lässt dabei außer Acht, dass die Kunden mit einer 80%igen Lösung bereits zufrieden gewesen wären, wenn sie pünktlich geliefert und im Budget gewesen wäre.
Ich kann in dem Fall, nur dasselbe vorschlagen, was ich meinen Töchtern immer sage: hört auf, nach den perfekten Schuhen zu streben. Sucht lieber nach denen, die perfekt auf eure Füße passen. Dies verkürzt die Zeit und das Budget und steigert die Kundenzufriedenheit.
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